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Der Tod ist ein Meister aus Deutschland

Paul Celan hat sein Gedicht „Todesfuge“ (1944/45) ab den 1960er-Jahren bei Lesungen nicht mehr rezitiert, da es „lesebuchreif gedroschen“ sei. Er hatte auch zunehmend den Eindruck, dass das Gedicht mehr wegen seiner „Musikalität“ und „Schönheit“ geschätzt werde als wegen seines grauenvollen Inhalts.
80 Jahre nach seiner Entstehung und angesichts eines bedrohlich anwachsenden Antisemitismus wird dieses Gedicht, das die furchtbare Realität der Shoah zum Gegenstand hat, wieder ins Gedächtnis gerufen und im historischen wie aktuellen Kontext interpretiert. Zudem wird vergegenwärtigt, wie sich Celans Thematisierung der Shoah angesichts der teilweise unangemessenen Rezeption der „Todesfuge“ verändert hat.
Referent: Hartmut Boger, Kulturwissenschaftler, Lehrbeauftragter für Literatur und Philosophie bei Studieren 50plus an der Uni Mainz
Anmeldung und Infos über die Volkshochschule Wiesbaden:
Telefon 06 11 – 98 890, Mail anmeldung@vhs-wiesbaden.de

