Paul Celan hat sein Gedicht „Todesfuge“ (1944/45) ab den 1960er-Jahren bei Lesungen nicht mehr rezitiert, da es „lesebuchreif gedroschen“ sei. Er hatte auch zunehmend den Eindruck, dass das Gedicht mehr wegen seiner „Musikalität“ und „Schönheit“ geschätzt werde als wegen seines grauenvollen Inhalts. 80 Jahre nach seiner Entstehung und angesichts eines bedrohlich anwachsenden Antisemitismus wird dieses …
